„Da Vinci“-Bitcoin Betrug
Koller und Chien rechtskräftig verurteilt – Chien mit neuen dubiosen Geschäften
Aktuell: Urteil rechtskräftig – Jimmy Chien erneut aktiv mit dubiosen Geschäften und Verbindungen zur kriminellen Wiener Immo-Szene
Die Urteile gegen Thomas Koller und Jimmy Chien sind seit Nov. 23 rechtskräftig. Somit ergeben sich neue Perspektiven für die diversen Privatbeteiligten, teils aus unserer Sphäre und aus anderen.
Wir beobachten das weitere Umfeld von Koller, resp. Jimmy Chien sei Längerem. Chien ist häufig in einschlägigen Saunaclubs und Lokalen antreffebar und gibt täglich Unsummen aus. Es gibt Hinweise, dass er in das „Geld- und Token-Management“ rund um ein illegales Casino involviert ist. Er verkauft Token, die mit dieser illegalen Glücksspielseite verknüpft sind, mit dem Versprechen des zukünftigen Reichtums. Gegen die Bezahlung von Bargeld überträgt Chien diese Tokens auf die Wallets der Käufer. Mit andern Worten: Das hatten wir doch alles schon mal ;-). Die Katze lässt das Mausen nicht! Lesen Sie weiter unten die Geschichte des Da Vinci-Betrugs, in dem Koller und Chien die Hauptakteure waren.
Überraschend – oder auch nicht: Jimmy ist einer der besten Freunde des Wiener Bauunternehmers Alban Tolai von der Limi Bau Dieser steht in enger Beziehung mit dem mehrfach wegen Betrugs verurteilten und nun zur Fahndung ausgeschriebenen Immobilien-Spekulanten Thomas Wagenhofer. Im Zusammenhang mit Jimmys neuen Aktivitäten sind unversteuerte Gelder und Geldwäsche nicht weit. Wir ermitteln in mehreren zusammenhängenden Fällen aus diesem Komplex und verfolgen Mandate.
Eine ausführliche Darstellung einiger dieser Sachverhalte finden Sie in der neusten Ausgabe von Wiener Zocker
Verurteilung von Thomas Koller & Jimmy Chien
Thomas Koller wurde am 25.05.22 vom Landesgericht für Strafsachen Wien als Schöffengericht zu einer 5-jährigen Haftstrafe wegen gewerbsmässigem schwerem Betrug verurteilt und ist im Strafvollzug. Jimmy Chien wurde wegen desselben Delikts zu einer bedingten Strafe von 24. Monaten verurteilt. Wir berichten ausführlicher, wenn das schriftliche Urteil vorliegt. Mili (Milivoje) Batista de Oliveira, Zug, war in diesem Verfahren nicht als Angeschuldigter, sondern als Zeuge involviert.
Der Prozess ergab weitere eindeutige Hinweise, dass Koller über Coins verfügt, die er gegenüber den Behörden mit Erfolg verschwiegen hat. Wir führen unsere Ermittlungen weiter und haben unsere Auftraggeber über die Details des weiteren Vorgehens informiert
Ein bekannten Betrugsmusters: Hohe Gewinnversprechen – keinerlei Anlagen / Trading – dann „Totalverlust“
Eine ad hoc Gruppe von Schweizern und Österreichern hoffte, mit sogenanntem Bitcoin-Trading, hohe Erträge erwirtschaften zu können. Dies sollte so erfolgen, dass einer der Vertragspartner, eben Thomas Koller, „Bitcoin-Börsen Mittel zur Verfügung stellt, mit denen getradet werden sollte“. Es wurde nie genau erklärt, um was für ein Trading es sich handeln soll. Auch ist nicht nachvollziehbar, warum eine Börse selbst Mittel benötigen soll, denn eine Börse ist ein Handelsplatz, auf dem Werte Dritter mit deren Mitteln gehandelt werden.
Werbetrommel mit seriösem Anschein
Die Investoren waren auf ein seriöses Geschäft aus und regelten im Oktober 2018 wesentliche Aspekte in einem Vertrag. Vertragspartner war ein angeblicher Verein „Da Vinci Fintech Executive Association Switzerland“, vertreten u. a. durch Thomas Koller, Wien, «Jimmy» Guo-Yong Chien, ebenfalls Wien, Mili (Milivoje) Batista de Oliveira, Zug. Sitz des Vereins hätte die Dammstrasse 16, 6300 Zug, sein sollen. Hinweise, dass ein solcher Verein je bestanden hat, gibt es nicht: Keinen Handelsregister-Auszug (was zwar nicht obligatorisch wäre), keine Statuten, die Unterzeichnenden gaben keine Vereinsfunktion an, wie Präsident, Kassier usw. Auf Nachfrage bei Batista konnte dieser keine Dokumente über den Verein vorlegen. Einen angeblichen Auflösungsbeschluss, den er immerhin einmal zusagte, kam nie. Man darf darum davon ausgehen, dass der Verein lediglich behauptet wurde, um gegenüber Investoren einen mit dem Vereins-Status normalerweise verbundenen seriösen Eindruck zu erwirken. Ein shared office Vertrag an der genannten Sitzadresse des Vereins kam nach Auskunft des Betreibers nie zustande.
Mili Batista, wie auch andere rührten fleissig die Webetrommel. Die Beteiligten investierten insgesamt eine beachtliche Summe von Coins, welche alle auf das Wallet von Thomas Koller flossen. Mili Batista de Oliveira kommt eine besondere Bedeutung zu, weil er das Renommee eines Kryptowährungs-Spezialisten hatte. Er schuf durch seine Erklärungen Vertrauen für das Trading, unter anderem dadurch, dass er gemäss mehreren Zeugen diesen einen Walltet mit 1000 BTC zeigte, welches als „Reserve“ dienen solle, „wenn es einmal einen Handelsverlust gäbe“. Ein solche Reserve kam selbstredend nie zum Tragen. Es gibt bisher keine Hinweise, dass Batista selbst Coins oder andere Mittel vereinnahmt hat. Er hoffte vermutlich indirekt und längerfristig auf Vorteile, u.a. aus dem Verkauf einer Handelssoftware. Batista sagt, er gehe selbst mit Verlusten aus diesem Projekt hervor, indem Koller ihm z.B. die gelieferte Software nie bezahlt habe.
Erst Gewinnausschüttungen – dann angeblicher Totalverlust
Im November 2018 erfolgte eine erste Gewinnmeldung für September. Bis Mai 2019 erfolgten immer wieder stattliche Gewinnmeldungen und Ausschüttungen. Im Sommer 2019 kamen die Zahlungen ins Stocken. Eine letzte Gewinnausschüttung fand im August 2019 statt. Insgesamt wurden rund drei Viertel an die Investorengruppe ausbezahlt. Dies geschah immer unter dem Titel „Gewinn“. Die Investoren vermeinten somit, die vereinbarte Rückzahlung des Grundkapitals noch zugute zu haben.
Dann kursierte mündlich und in Telegram-Chats das Gerücht, „Thomas Koller soll alles verspielt haben“. Koller selbst äusserte sich nicht dazu. Einen vernünftigen Vorschlag von Investoren, den effektiven Verlust zu beziffern und einen allfälligen Rest auszuzahlen, liess er unbeantwortet. Ab dem Moment tauchte Koller ab.
Das Betrugsmuster „Ponzi Scheme“
Das beobachtete Muster (benannt nach dem italo-amerikanischen Betrüger Ponzi) und das Verhalten Kollers muss man so interpretieren, dass er nie mit irgendetwas „getradet“, sondern die behaupteten Gewinne aus dem Investitionskapital ausgeschüttet und den Rest, Grössenordnung ein Viertel der investierten Summe, für sich behalten hat. Zum heutigen Kurs entspricht dies einem Wert von deutlich über 1 Mio. Für die Ponzi-Scheme-Erklärung spricht, dass eine forensische Analyse der Coins-Ausschüttungen zeigt, dass diese teilweise von dubiosen Zahlern im Darknet stammten: Drogen-Einkauf, Casinos usw. Der Verdacht auf Geldwäsche liegt nahe. Es liegt mittlerweile ein Dokument mit einer Aussage von Koller vor, in der er einräumt, dass es sich tatsächlich um eine Schneeballprinzip gehandelt hat.
Erfahrungen mit Thomas Koller, Jimmy Chien oder Mili Batista?
Wurden Sie eventuell auch von Thomas Koller geschädigt? Welche Erfahrungen haben Sie mit Koller, Chien, Kozdron und Batista gemacht und welche weiteren Hinweise können Sie uns möglicherweise geben? Wir behandeln Ihre Hinweise auf Wunsch absolut vertraulich.